Der Dalmatiner ist grundsätzlich eine sehr gesunde Rasse.
Dennoch treten auch beim Dalmatiner rassebedingte Besonderheiten auf, die man als Besitzer kennen und berücksichtigen sollte.
Dalmatiner haben genetisch bedingt, vermutlich durch jahrzehntelange Selektion auf schöne Fleckung, einen im Vergleich zu anderen Hunderassen veränderten Harnsäurestoffwechsel.
Das Gen, das beim Dalmatiner für die schönen Flecken sorgt, liegt nämlich gekoppelt mit dem Gen SCL2A9, einem mutierten Gen, welches dazu führt, dass Harnsäure (ein
Abbauprodukt von Purinen) nicht wie bei anderen Hunderassen in Allantoin umgewandelt werden kann. Zu diesem gestörten Abbauvorgang kommt hinzu, dass die Harnsäure-Absorbtion in den Nierentubuli
eingeschränkt ist. Zusätzlich wird noch vermehrt Harnsäure aus dem Blut durch die Niere ausgeschieden.
Diese Tatsachen führen dazu, dass Dalmatiner zwischen 400 bis 600 mg Harnsäure/Tag (im Vergleich zu andereren Hunderassen 15 bis 40 mg Harnsäure/Tag) ausscheiden.
Dieser erhöhte Harnsäurespiegel kann dazu führen, dass in der Niere des Dalmatiners vermehrt Gries oder Steine (vor allem Uratsteine) gebildet werden. Harnsäure ist nämlich schwer wasserlöslich und neigt zur Kristallisation, was zur Bildung von Steinen führen kann. Dies ist auch einer der Gründe warum man darauf achten sollte, dass Dalmatiner genügend trinken und sie mehrmals am Tag die Möglichkeit haben Wasser zu lassen. Je konzentrierter der Urin ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der Kristallisation der Harnsäure.
Auch durch die Ernährung kann man die Harnsäurekonzentration beeinflussen. Wichtig ist hierbei darauf zu achten, dass das Futter des Dalmatiners nicht übermäßig viel Purin enthält, da dieses zu Harnsäure abgebaut wird. Näheres hierzu im Unterpunkt Ernährung.
Blasensteine, die in der Harnröhre stecken bleiben stellen einen akuten medizinischen Notfall dar, der im schlimmsten Fall, bei Nichtbehandlung, zum Tode des Hundes führen kann.
Gerade Rüden sind aufgrund der Anatomie von Blase und Harnröhre hierfür besonders gefährdet.
HUA und LUA
Aufgrund dieses genetisches Defektes werden "normale" Dalmatiner als HUA (high uric acid = erhöhter Harnsäure Spiegel) bezeichnet.
Im Vergleich zu LUA Dalmatinern, die durch ein Zuchtprojekt einen normalen Harnsäurspiegel besitzen (LUA = low uric acid = niedriger/normaler Harnsäurespiegel).
Da sich nämlich auch durch die richtige Ernährung nicht ganz ausschließen lässt, dass Uratsteine gebildet werden können, wurde 1973 durch Dr. Robert Schaible in den USA eine einmalige Einkreuzung eines Pointers in seine Dalmatinerlinie vorgenommen. Bereits nach wenigen Generationen sahen die Nachkommen optisch wieder wie Dalmatiner aus, mit dem Unterschied, dass statistisch gesehen 50% von ihnen einen normalen Harnsäurespiegel hatten.
Da das HUA-Gen rezessiv vererbt wird, trugen die ersten LUA-Nachkommen der Verpaarung Pointer x Dalmatiner, das LUA-Gen mischerbig (heterozygot).
Die meisten LUA Dalmatiner sind auch heute noch heterozygot für das Gen (genetisch heißt das N/hu), geben also eine Kopie des LUA Gens (N) und eine Kopie des "normalen" Gens (hu) bei der Vererbung weiter. Dies führt dazu, dass bei einer Verpaarung mit einem nicht LUA Dalmatiner (hu/hu) nach dem klassischen Mendelschen Erbgang (N/hu x hu/hu) statistisch 25% der Nachkommen Träger des LUA-Gens sind.
Da es für einen verantwortungsbewussten Züchter selbstverständlich sein sollte die Gesundheit der Rasse zu erhalten bzw. zu verbessern, wie es durch das LUA-Projekt ermöglicht wurde, haben wir uns vorgenommen unsere Zucht in Zukunft auch in diese Richtung hin auszuweiten.
Eine erblich bedingte Erkrankung, die beim Dalmatiner auftreten kann ist die Taubheit.
Sie wird verursacht durch Gene, die mit dem Gen für die weiße Fellfarbe gekoppelt sind.
Durch Störung der Pigmentbildung in den Zellen des Innenohrs kann Taubheit einseitig oder beidseitig auftreten. Ein tauber Dalmatiner ist also von Geburt an taub.
Nachweisen lässt sich diese beim Welpen ab einem Alter von sieben Wochen durch die sogennannte AEP-Untersuchung (audiometrisch evozierte Potentiale, englisch BAER). Für Züchter im VDH ist diese Gehöruntersuchung aller ihrer Welpen verpflichtend. Selbstverständlich werden deswegen auch unsere Welpen AEP getestet.
Aufrgund des komplexen Erbgangs der sensorineuralen Taubheit konnte bisher leider noch kein Gentest entwickelt werden um diese Erkrankung komplett aus der Zucht ausschließen zu können.
Für die Zucht dürfen aus diesem Grunde nur beidseitig hörende Hunde zugelassen werden.
Hyperurikosurie:
Dalmatians have genetically determined, probably through decades of selection on beautiful spot, a changed compared to other breeds of uric acid metabolism.
The gene that provides the Dalmatian with the beautiful spots, namely coupled with the gene SCL2A9, a mutated gene, which means that uric acid (a degradation product of purines) can not be
converted into allantoin as in other breeds of dogs. In addition to this disturbed degradation process, uric acid absorption in the renal tubules is limited. In addition, more uric acid is
excreted from the blood through the kidney.
These facts lead to Dalmatians excreting from 400 to 600 mg uric acid per day (15 to 40 mg uric acid per day compared to other dog breeds).
This increased uric acid level can lead to increased formation of semen or stones (especially urinary stones) in the kidney of the Dalmatian. Uric acid is highly water-soluble and tends to
crystallize, which can lead to the formation of rocks. This is also one of the reasons why you should make sure that Dalmatians drink enough and have the opportunity to water several times a day.
The more concentrated the urine is, the higher the likelihood of uric acid crystallization.
Also by the diet one can influence the uric acid concentration. It is important to make sure that the food of the Dalmatian does not contain too much purine, as this is degraded to uric acid.
More about this in the subsection nutrition.
Bladder stones stuck in the urethra present an acute medical emergency, which can lead to the death of the dog in the worst case, if not treated.
Straight males are particularly endangered because of the anatomy of bladder and urethra.
HUA and LUA
Due to this genetic defect, "normal" Dalmatians are referred to as HUA (high uric acid).
Compared to LUA Dalmatians, who have a normal uric acid level (LUA = low uric acid level) due to a breeding project.
Since it can not be completely ruled out by the right diet that Uratsteine can be formed, was in 1937 by Dr. med. Robert Schaible made a one-time crossover of a pointer into his Dalmatian line in
the USA. After just a few generations, the offspring visually resembled Dalmatians, with the difference that statistically speaking, 50% of them had a normal uric acid level.
Since the HUA gene is recessively inherited, the first LUA offspring of the mating Pointer x Dalmatians, the LUA gene carried mixed (heterozygous).
Most LUA Dalmatians are still heterozygous for the gene (genetically called N / hu), so they pass on a copy of the LUA gene (N) and a copy of the "normal" gene (hu) during heredity. This results
in that when mating with a non-LUA Dalmatian (hu / hu) according to the classical Mendelian inheritance (N / hu x hu / hu) statistically 50% of the offspring are carriers of the LUA gene.
Since it should be a matter of course for a responsible breeder to maintain or improve the health of the breed, as enabled by the LUA project, we have decided to expand our breeding in this
direction in the future as well.
Sensorineural deafness:
A hereditary disease that can occur in the Dalmatian is deafness.
It is caused by genes linked to the white coat color gene.
By disrupting pigment formation in the inner ear cells, deafness can occur unilaterally or bilaterally. A deaf Dalmatian is deaf from birth.
This can be demonstrated in the puppy from an age of seven weeks by the so-called AEP examination (audiometrically evoked potentials, English BAER). For breeders in the VDH, this hearing
examination is compulsory for all their puppies. Of course, this is why our puppies AEP are tested.
Due to the complex inheritance of sensorineural deafness, no genetic test has yet been developed to completely exclude this disease from breeding.
For this reason, only dogs listening to both sides may be allowed for breeding.
Ernährung
Kastration